Donnerstag, 26. Oktober 2017

Danke für euren Hass und eure Selbstentblößung, danke, dass ihr allen gezeigt habt, wie wahr meine Worte sind ...

Ausdrückliche Empfehlung:

Ab heute ist in Seitenspalte ein neuer Blog verlinkt - leicht aufzufinden unter "Sophie Sumburane" - 
in der Rubrik "Bildungsfundgruben".

Sie schreibt über ihr

Leben als Ehefrau eines Mosambikaners.

In den Potsdamer Neuesten Nachrichten wird sie auch interviewt. Sie macht öffentlich, was sie als Bloggerin erlebt:
Sowieso ist die Kommentarspalte ein ziemlich genaues Abbild unserer Gesellschaft geworden: 87% tolerante Menschen, ca. 10% „gemeines AfD Bashing wir sind gar nicht alles Nazis“ und 3% krasse Nazi-Sprache, die am meisten Aufsehen erregte.

Samstag, 19. August 2017

Wie reagieren, wenn nichts mehr zu helfen scheint?

Verächtlichmachung von Verächtern 

Ein Auszug aus

Wie viel Hass muss man ertragen?

Partnerkonferenz der SLpB diskutierte über Toleranz und ihre Grenzen in der Politischen Bildung


von Michael Bartsch

Heiko Sill, Psychologe aus Potsdam:
Was läuft schief in der Kommunikation
zwischen Bürgern und Politik?
Es klang fast nach Kapitulation vor Irrationalismus und Emotionalisierung, was der Psychologe den
Politikern nahe legte. Dass sie oft umständlich mit Kettensätzen und „Wortdreimastern“ (Schopenhauer) hantieren und oft eine lebendige, modulationsreiche Sprache vermissen lassen, ist in der Tat verbesserungswürdig. Alarmierend wirken eher Erkenntnisse, die zu Sills These „Politiker unterschätzen die Verpackung“ führen. In einem Wahlkampf zählen nur zu sieben Prozent die Inhalte, zu 38 Prozent hingegen wirkt die Stimme, das Aussehen des Kandidaten gar zu 55 Prozent. Und einen Typen, den man nicht nur gehört oder gelesen, sondern auch gesehen hat, merkt man sich ungleich besser.
Dafür kann Politische Bildung aber sensibilisieren, kam Heiko Sill bei den Ratschlägen an. Erklären, dass Inhalt und Zweck durchaus zu trennen sind. Kampfbegriffe und bewusste Provokationen gelte es zu identifizieren. Der Redner schlug vor, die Political Correctness positiv zu besetzen, befreiend im Sinne von Respekt und Kultur zu benutzen und nicht als Korsett zu empfinden. Ähnliches gilt auch für eine positive Emotionalisierung, die nicht unseriös sei, wenn denn rationale Einsichtsvermittlung so folgenschwach bleibt. Also Aktionen mit Erlebnischarakter, eine humorvolle Entlarvung, die „Verächtlichmachung von Verächtern“. (=> Vortrag Heiko Sill)

Sonntag, 6. August 2017

Für die FAZ hat die Windrichtung schon lange gewechselt



Vor sechs Jahren titelt die FAZ im Feuilleton:

„Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“

Im bürgerlichen Lager werden die Zweifel immer größer, ob man richtig gelegen hat, ein ganzes Leben lang. Gerade zeigt sich in Echtzeit, dass die Annahmen der größten Gegner zuzutreffen scheinen.
von Frank Schirrmacher  
( - hier ausführlich lesen - )
"... Zuzutreffen scheinen." - heißt es da noch vorsichtig. Schauen wir weiter!
Und so beginnt in der FAZ 2017 ein Artikel :

Soziologie der Unzufriedenheit Rechte Leute von links

Die AfD hat ihr Potential noch längst nicht ausgeschöpft: Eine Tagung in Jena liefert bedenkliche Neuigkeiten über die Stimmungslage der arbeitenden Klasse in Deutschland.[FAZ]

Die Nation zerfällt. Das deutsche Bürgertum kann nicht einmal mehr die Grenzen seines eigenen Vaterlandes schützen.“ Das beklagte kein Pegida-Redner, sondern das KPD-Zentralorgan „Rote Fahne“ am 1. April 1923. Eine Tagung des DFG-Kollegs Postwachstumsgesellschaften und der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung fragte jetzt in Jena nach der „Arbeiterbewegung von rechts“. Heimlicher Star der Tagung war nicht die Präsidentin der International Sociological Association, die am ersten Tag vom Women’s March gegen Trump erzählte, sondern eine studentische Hilfskraft am Soziologischen Institut der Universität Jena, die am letzten Konferenztag aus ihrer Masterarbeit vortrug. Sophie Bose hat Hauptamtliche, Jugendvertreterinnen und Betriebsräte einer Verwaltungsstelle der IG Metall in Sachsen befragt.


Sonntag, 25. Juni 2017

Wie funktioniert Manipulation? - wissenschaftlich beleuchtet

Prof. Rainer Mausfeld erklärt, warum Wähler wählen, wie sie wählen - solange sie "das Übliche" angeboten bekommen

Eine Stunde und 44 Minuten spannender Vortrag über bekannte Tatsachen, die dank blockierter Vermittlungsmechanismen den Weg nicht in den öffentlichen Raum finden

  • "Meinungsmanagement ist kostengünstiger als Gewalt" 
  • 1920 - 1930 "explodierten" die Sozialwissenschaften mit dem Ziel, die Arbeiterbewegung zu zersetzen
  • M. Thatcher: "Man muss die Idee einer soldarischen Gesellschaft zum Verschwinden bringen."
  • "Repräsentative Demokratie" als Mittel ´zur Schaffung (demokratisch nicht legitimierter) Machtstrukturen, (min 40:00)
    • nicht mehr abwählbar,
    • dem Wähler gar nicht mehr zugänglich,
    • jeder Rechenschaftspflicht entzogen,
    • öffentlich unsichtbar (im öffentlichen Diskussionsraum),
    • zunehmend verschmolzen mit staatlichen Organissationsstrukturen
  • Der Höhepunkt: "Der Neoliberalismus hat sich staatliche Strukturen zur Beute gemacht und mit den Mitteln des Staates Konzerne und Reiche einer öffentlichen Kontrolle entzogen und sie von Beiträgen zu Gemeinschaftsaufgaben befreit." (min 41:44)
  • Warren Buffet (2006): "Es herrscht Klassenkrieg, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen."  (min 48:27)
  • Regelmäßig wahlentscheidend (anhörenswert, min 57:40) : " ... unsere Neigung zum Status Quo, auch wenn Alternativen eindeutig besser sind"
  • "Der Erfolg des Kapitalismus beruht, öko0nomisch formuliert, auf einem Marktversagen." (h1:05:16) => "Externalisierung der tatsächlichen Kosten" 
    • "Erfolg der Industrieländer beruht auf Raubbau." 
  • "Unser Wort-Aberglaube: Wir nennen amerikanische Milliardäre Philanthropen - russische aber Oligarchen, obwohl beide eigentlich durch Betrug am Gemeinwesen zu ihrem Reichtum gekommen sind." (1:11:00)
  • Joseph Keppler (1889!): "Die Volksvertreter in einer repräsentativen Demokratie sind doch nur das Personal der eigentlichen Entscheider." (1:13:45) - "... die politisch organisierte Verantwortungslosigkeit ..."
  • "Institutionalisierte Korruption: Das Wort Lobbyismus ist eigentlich verniedlichend." (1:41:45)
  • "Obwohl wir mit den Folgen der neoliberalen Alternativlos-Politik tagtäglich konfrontiert sind,  erteilen wir immer noch einer zirkulierenden Elite bei Wahlen die Legitimation, unter dem Banner des Gemeinwohls ihre Interessen auf unsere Kosten zu verfolgen."(1:38:30)

Video am Besten  in separatem Fenster als Vollbild ansehen, um die Details der Grafiken zu erkennen!

Donnerstag, 11. Mai 2017

Warum wählen Migranten in NRW die AfD?

Einfach mal zuhören!



Noch eine Erklärung:

"Warum also so viele Deutsch-Türken für Erdogan gestimmt haben? Einfach, weil sie es können. Und weil sie wissen, dass die Deutschen es scheiße finden würden. Diese Analyse klingt zu kurz gegriffen, zu plump formuliert, doch steckt darin zumindest ein Teil der Wahrheit."
Zum vollständigen Text.

Samstag, 6. Mai 2017

In Gottes eigenem Land. Schauspiel von Olaf Hörbe nach dem Roman von Eberhard Görner


Ein besonderer Beitrag der Sächsischen Landesbühnen zum Reformationsjubiläum 2017

Auch bei der gestrigen, dritten Aufführung war der Theatersaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Handlung bezieht sich auf das 18. Jahrhundert, in dem zehntausende Menschen, auch aus deutschen Ländern, wegen Armut und Hunger, religiöser und politischer Verfolgung oder Abenteuertum ihre Heimat verlassen, um ihr schicksalhaftes Glück in Amerika zu finden.

In den historischen Stoff werden Leben und Werk des lutherischen Predigers Heinrich Melchior Mühlenberg (1711 - 1787) eingebunden. Gemeinsam mit deutschen Siedlern hat er sich den Gefahren des Meeres ausgesetzt und kommt in einer neuen Welt des Krieges und der Vernichtung an. Britten und Franzosen bekämpfen sich erbarmungslos. Die indianischen Ureinwohner werden in betrügerischer Weise ausgenutzt und aufeinander gehetzt. Die Deutschen stehen mittendrin in den tödlichen Widersprüchen. Religionsgemeinschaften und Fanatiker buhlen um die Gunst der verwirrten Menschen. Die neue amerikanische Demokratie entwickelt sich in einer ausgesprochen komplizierten Zeit. Der Ruf nach Frieden beherrscht das abschließende Bühnenbild, bei dem sich allegorisch in die Volksmenge auch Menschen mit modernen Rettungswesten mischen.

Die nach meiner Meinung sehr gelungene Inszenierung wurde vor allem durch die Zusammenarbeit von Künstlern, Historikern, politischen Institutionen und Ausbildungsstätten sowie Kirchenvertretern in Deutschland und Amerika möglich. Berufs- und Laienschauspieler sowie professionelle und Volkschorsänger ergänzten sich beispielhaft. Dass der ehrenwerte DDR-Indianer Gojko Mitic den Delawaren-Häuptling Fliegender Pfeil spielte, wird viele Radebeuler und Gäste besonders gefreut haben.

G. Dietmar Rode

www.landesbuehnen-sachsen.de

Samstag, 22. April 2017

Warum Trump nicht nur schlecht ist:

Wie Trump das Ende des Kapitalismus vielleicht nicht begreift, aber doch immerhin zu fühlen scheint

von Reinhard Heinrich

Klar. Niemand ist völlig unnütz. Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Aber Trump kann mehr.

Der US-Präsident Donald Trump hat eine Anordnung unterschrieben, die es ehemaligen Beamten der Regierung untersagt, Lobby-Arbeit für andere Staaten zu betreiben. Und zwar für den Rest ihres Lebens. Auch nach ihrem Ausscheiden aus der Politik. Außerdem sieht der Erlass eine fünfjährige Beschränkung für das allgemeine Lobbying gegenüber anderen Interessengruppen vor. Darüber berichtet Associated Press (Primärquelle).
(zur sekundären Quelle)
Der Redakteur eines in Dresden wohlbekannten Blattes meinte dazu:
Ein Lobbyverbot für Leute, die schon bei Amtsantritt alle MIlliardäre sind, ist ja auch kein Kunststück.

Ein Hauch marxistischer Bildung lässt dies jedoch in einem differenzierteren Lichte erscheinen:

Gerade die "Milliardäre" aber haben panische Angst, über Nacht zu verarmen - zum Millionär zum Beispiel. Das ist kein Witz. 
Mit dem seit Marx bekannten tendenziellen Fall der Profitrate bringen die (natürlich prinzipiell profitabel
Besorgte Anleger 1929 vor der New Yorker Börse
Foto: AP/Bundeszentrale für politische Bildung
angelegten
) Milliarden stetig weniger Profite. Das heißt, der nominale Wert ihrer (in Beteiligungen wie Aktien etc.) angelegten Milliarden verlieren auch in den Augen anderer Anleger an (geglaubten!) Gewinnerwartungswert - präzise ausgedrückt im Börsenkurs der Beteiligungen. Und wenn aus einem vermeintlich erfolgreichen Riesenkonzern ein Haufen Schulden wird - dann werden aus Milliarden über Nacht Millionen (ausschlachtbare Restsubstanz => Hedgefonds). Und der Kleinanleger verliert natürlich auch (eingebildeten) Wert - und damit real Verkaufswert seiner Beteiligung, da der Wert des Geldes bekanntlich eine reine Glaubenssache ist..


Freitag, 27. Januar 2017

Filmempfehlung



Der junge Karl Marx

Liebe Genossinnen und Genossen,

auf der Berlinale wird der Film „Der junge Karl Marx“ gezeigt und geht anschließend ab 2.März. in die Kinos.

Den Trailer könnt ihr hier angucken:
https://www.youtube.com/watch?v=zc0OTOJC00A
Die Facebook-Seite: https://www.facebook.com/derjungeKarlMarx/?fref=ts
Wir denken, dass der Film – ganz im Sinne der Disput-Beilage zur kulturellen Hegemonie unterm Weihnachtsbaum – geeignet ist, das linke kulturelle Umfeld zu erweitern.

In der Anlage gibt’s eine Liste mit den Orten und Kinos, wo der Film anläuft (angekreuzt). Bitte guckt mal, welches Kino an eurem Ort für euch interessant ist.
Wir haben mit dem Filmverleih besprochen, dass in ca. 50 Kinos eine Patenschaft organisiert werden soll, z.B. mit Promis oder linken Bewegungsmenschen, z.B. durch eine Ansprache oder  Aktion vorm Kino oder eine Einladung zum anschließenden Kneipenbesuch oder oder…

Sonntag, 15. Januar 2017

Zum Gedenken

Am 15. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet


PAUL CELAN

DU LIEGST im großen Gelausche,
umbuscht, umflockt.

Geh du zur Spree, geh zur Havel,
geh zu den Fleischerhaken,
zu den roten Äppelstaken
aus Schweden –

Es kommt der Tisch mit den Gaben,
er biegt um ein Eden –

Der Mann ward zum Sieb, die Frau
mußte schwimmen, die Sau,
für sich, für keinen, für jeden –

Der Landwehrkanal wird nicht rauschen.
Nichts
         stockt.
"Ich nahm damals [Januar 1919] an einer KPD-Versammlung teil, an der Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sprachen. ich gewann den Eindruck, die beiden seien die geistigen Führer der Revolution, und ich beschloss, sie umbringen zu lassen. Auf meinen Befehl wurden die beiden aufgegriffen. man musste den Entschluss fassen, vom Rechtsstandpunkt abzuweichen ... Dieser Beschluss zur Beseitigung der beiden ist mir nicht leicht gefallen ... Ich vertrete auch weiterhin die Auffassung, dass dieser Entschluss auch vom moralisch-theologischen Gesichtspunkt durchaus vertretbar ist."
Hauptmann Waldemar Pabst, Generalstabsoffizier der Garde-Kavallerie-Schützen-Division
Zitiert nach: Jörn Schütrumpf (Hrsg.): Rosa Luxemburg oder: Der Preis der Freiheit. Karl Dietz Verlag Berlin, 2006, S. 8

Sonntag, 8. Januar 2017

Es sollte sein letztes Buch werden: "Wer wir waren. Zukunftsrede"

Buchtipp: Roger Willemsen

Er hatte vor seinem Tod daran gearbeitet. Aus der Zukunft wollte er die Gegenwart betrachten und unsere Versäumnisse und Fehler dabei analysieren. Er hat es nicht mehr geschafft. Im Sommer 2015 bremste ihn die Krankheit aus. Und im Februar 2016 beendete sie sein intensives Leben. Wir behalten ihn in Erinnerung als Schriftsteller, Honorar-Professor, Moderator, Regisseur, Fernseh-Produzent... ein geistvoller und kritischer Zeitgenosse.

Im Juli 2015 hielt er eine letzte Rede auf Gut Landsdorf in Mecklenburg-Vorpommern. Damit stellte er quasi die Konzeption zu seinem Buchvorhaben dar, die komprimierten Gedanken mit Leidenschaft und Überzeugung vorgetragen.

Gedankensplitter daraus:
- "Wir wussten viel und fühlten wenig." (S. 26)
- "Das Gefühl ist ein schlechter Ratgeber ... als ob der gesunde Mernschenverstand ein besserer wäre." (S. 27)
- "Unsere Existenzform ist die Rasanz." (S. 33)
- "Ein Lust-Reiz ist noch kein Urteil, ein Unlust-Impuls keine Kritik." (S. 48)

Dank an meine Frau Angelika, die mir das Büchlein zu Weihnachten geschenkt hat.

G. Dietmar Rode
Blogger

Donnerstag, 5. Januar 2017

Weitergeleitet

Mohssen Massarrat ist emeritierter Professor
für Politik und Wirtschaft am Fachbereich
Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück
mit den Forschungsschwerpunkten Mittlerer und
Naher Osten, Energie, ...Wikipedia
Offener Brief an den deutsch-iranischen Schriftsteller Navid Kermani

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freundinnen und Freunde,

anbei erhalten Sie zum Jahresbeginn meinen offenen Brief an den deutsch-iranischen Schriftsteller Navid Kermani. Er hatte am 24.12.2016 in einem Deutschlandfunk-Interview die Friedensbewegung anlässlich des Kriegseinsatzes von Russland und Iran kritisiert, zu Unrecht wie ich meine. 

Navid Kermani ist mittlerweile in Deutschland eine moralische Instanz, dessen Wort daher auch großes Gewicht beigemessen wird. Deshalb ist es m. E. unerlässlich, dass seine Kritik an der Friedensbewegung eine kritische Bewertung erfährt, Sie können, wenn Sie wollen, diese Stellungnahme an geeignete Adressen weiterleiten.

Mit den besten Wünschen für das Jahr 2017 und
herzliche Grüsse

Mohssen Massarrat

Und hier kann der offene Brief gelesen werden.