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Samstag, 6. Mai 2017
In Gottes eigenem Land. Schauspiel von Olaf Hörbe nach dem Roman von Eberhard Görner
Ein besonderer Beitrag der Sächsischen Landesbühnen zum Reformationsjubiläum 2017
Auch bei der gestrigen, dritten Aufführung war der Theatersaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Handlung bezieht sich auf das 18. Jahrhundert, in dem zehntausende Menschen, auch aus deutschen Ländern, wegen Armut und Hunger, religiöser und politischer Verfolgung oder Abenteuertum ihre Heimat verlassen, um ihr schicksalhaftes Glück in Amerika zu finden.
In den historischen Stoff werden Leben und Werk des lutherischen Predigers Heinrich Melchior Mühlenberg (1711 - 1787) eingebunden. Gemeinsam mit deutschen Siedlern hat er sich den Gefahren des Meeres ausgesetzt und kommt in einer neuen Welt des Krieges und der Vernichtung an. Britten und Franzosen bekämpfen sich erbarmungslos. Die indianischen Ureinwohner werden in betrügerischer Weise ausgenutzt und aufeinander gehetzt. Die Deutschen stehen mittendrin in den tödlichen Widersprüchen. Religionsgemeinschaften und Fanatiker buhlen um die Gunst der verwirrten Menschen. Die neue amerikanische Demokratie entwickelt sich in einer ausgesprochen komplizierten Zeit. Der Ruf nach Frieden beherrscht das abschließende Bühnenbild, bei dem sich allegorisch in die Volksmenge auch Menschen mit modernen Rettungswesten mischen.
Die nach meiner Meinung sehr gelungene Inszenierung wurde vor allem durch die Zusammenarbeit von Künstlern, Historikern, politischen Institutionen und Ausbildungsstätten sowie Kirchenvertretern in Deutschland und Amerika möglich. Berufs- und Laienschauspieler sowie professionelle und Volkschorsänger ergänzten sich beispielhaft. Dass der ehrenwerte DDR-Indianer Gojko Mitic den Delawaren-Häuptling Fliegender Pfeil spielte, wird viele Radebeuler und Gäste besonders gefreut haben.
G. Dietmar Rode
www.landesbuehnen-sachsen.de
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