Dienstag, 21. September 2021

Dienstag, 7. September 2021

Veranstaltung am nächsten Montag

 

Şeyda Kurt „Radikale Zärtlichkeit - Warum Liebe politisch ist"

Moderation: Marlen Hobrack, Journalistin und Bloggerin aus Leipzig

Montag, 13. September 2021, 19-21 Uhr
Evangelisches Gemeindezentrum, Ravensburger Platz 6, 01640 Coswig

Veranstaltet von Coswig – Ort der Vielfalt e.V. & Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Coswig

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Interkulturellen Woche vom Landkreis Meißen statt. Sie wird von der Gleichstellungsbeauftragten, Gabriele Fänder, vom Landkreis Meißen gefördert.

Es gilt Maskenpflicht. Bitte beachten Sie die tagesaktuelle Inzidenz vom Landkreis Meißen unter Coronavirus - Statistiken. Ab einer Inzidenz von 35 gilt es die 3G-Regel (Getestet, Geimpft, Genesen) zu beachten und zu befolgen.

Bitte vorab anmelden unter .

Şeyda Kurt zu Ihrem Buch:
„‘Dieses Buch gründet auf einem Unbehagen.‘ Das ist der erste Satz meines Buches. Und dieses Unbehagen begleitet mich über 256 Seiten. Es ist ein Unbehagen über die konventionellen Wahrheiten der (romantischen) Liebe, über traditionelle Konzepte von Familie und Freund*innenschaft. In Radikale Zärtlichkeit nehme ich Liebesnormen im Kraftfeld von Patriarchat, Rassismus und Kapitalismus auseinander – und erforsche anekdotisch, entlang meiner eigenen Biografie, wie traditionelle Beziehungsmodelle in die Schieflage geraten, sobald sicher geglaubte Familienbande zerbrechen und hergebrachte Wahrheiten in Zweifel geraten. Zurück bleiben Fragen: Wie wollen wir lieben? Wen und wie viele? Wie kann er aussehen, ein radikaler Neuentwurf der Liebe? Oder sollten wir uns gleich von diesen mystischen fünf Buchstaben verabschieden?"

Şeyda Kurt, geboren 1992 in Köln, studierte Philosophie, Romanistik und Kulturjournalismus in Köln, Bordeaux und Berlin und ist Journalistin und Moderatorin. Als freie Journalist*in arbeitet sie für verschiedene Print- und Onlinemedien sowie für Podcast-Formate. Sie leitet außerdem Schreibprojekte und gibt Workshops, etwa zum journalistischen Schreiben.

Mittwoch, 23. Dezember 2020

„Ach, wenn man doch nur so viel Geld für Kran­ken­häuser ausgeben würde wie für Kriegs­ge­schäfte.“

Karel  Capek - Die Weiße Krankheit - 1937

„Die weiße Krank­heit“ macht Para­do­xien der Pandemie sichtbar: Während jede Erkran­kung indi­vi­duell ist, deutet die massen­hafte Infek­tion auf eine Kollek­ti­vität hin und betrifft schließ­lich die gesamte Gesell­schaft. "
 

"In Čapeks Stück kann die Pandemie von der Regie­rung in dem Moment nicht mehr herun­ter­ge­spielt werden, als sich die Macht­ver­treter infi­zieren. Nach der Erkran­kung eines Waffen­ma­gnaten treffen der Arzt Galén und der Diktator in einem Streit aufein­ander: Der eine spricht im Namen der Welt­ge­mein­schaft, der andere insze­niert sich als Spre­cher seiner Nation. Während die unver­söhn­li­chen Parteien Medizin und Politik verwech­seln, nimmt sich der infi­zierte Fabri­kant das Leben."

"Wo die Politik den Menschen zur Kate­gorie einer gesell­schaft­li­chen Ordnung macht, erin­nert die Krank­heit das Zoon poli­tikon an seine Leib­lich­keit. Bei Čapek erreicht die Span­nung ihren Höhe­punkt, als sich der Diktator selbst ansteckt – derje­nige, der sich davor furchtlos gezeigt und eine Gefahr für sich selbst ausge­schlossen hatte."

"„Die weiße Krank­heit“ ist eine scharf­sin­nige Parabel über eine mehr­fach gestörte Balance zwischen Indi­vi­dua­lität und Gemein­schaft­lich­keit sowie zwischen dem Körper und der sozialen und poli­ti­schen Ordnung. Im Laufe des Stücks werden Einzel­men­schen mit einer Pandemie im Lichte von sozialen, ökono­mi­schen, poli­ti­schen und emotio­nalen Zuge­hö­rig­keiten konfron­tiert. "

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