Freitag, 18. November 2016

Radio-Tipp: DAS KAPITAL (2/6) (Radio am Sonntag - noch vor dem Gottesdienst!)

Essay und Diskurs DAS KAPITAL (2/6)

Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert - über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie

Von Wolfgang Streeck
(Teil 3 am 27.11.16)
Vor 150 Jahren erschien 'Das Kapital' von Karl Marx - eine Deutschlandfunk-Sendereihe untersucht seine Brauchbarkeit für das Verständnis unserer Gegenwart. Globalisierung, Automation, Finanzcrash, Klima, Armutsrevolten, Wachstumsschwäche - die multiple Krise der Weltwirtschaft, die wir durchleben, nimmt kein Ende. Warnungen über die explosiv wachsende Ungleichheit und Mutmaßungen über das 'Ende des Kapitalismus' werden schon längst nicht mehr nur von stehengebliebenen Sozialisten, sondern unter den Eliten der Weltwirtschaftsgipfel diskutiert. Grund genug, 'Das Kapital' noch einmal gründlich zu lesen. Sechs Autoren - Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen - haben das für den Deutschlandfunk getan. Ausgehend von jeweils einem Kapitel des Werkes ziehen sie in 'Essay und Diskurs' Linien in die Gegenwart und denken über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie nach - nicht marxologisch, nicht akademisch, sondern um ihre Brauchbarkeit zu untersuchen, und das durchaus subjektiv, essayistisch und mit Gegenwartsbeobachtungen durchsetzt. Ihren Blick richten sie auf die politischen Möglichkeiten der Gegenwart, denn darauf, so Marx, kommt es an: die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern sie zu verändern. Wolfgang Streeck schreibt über die Geschichte der Arbeit und analysiert das Verhältnis von Kapitalismus und Gewalt. Er ist Soziologe und Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Im Frühjahr 2017 folgen zwei weitere Essays in der Sendereihe, die auch als Buch im Verlag Antje Kunstmann erscheint.

Mittwoch, 9. November 2016

Noch vor der Vorweihnachtszeit


König Lawra - Ein Märchen in Versen


Vor langer, langer Zeit lebte ein König namens Lawra, der sehr tüchtig und beliebt war…aber er hatte eine persönliche Schwäche, eine körperliche Unzulänglichkeit, derer er sich fürchterlich schämte und die er tunlichst versteckte. Er hatte nämlich Eselsohren!

Hieraus erwuchs natürlich die eiserne Verpflichtung der wenigen Untertanen, die von der Sache wussten, keinesfalls darüber zu sprechen. Natürlich sollte das letztlich misslingen. Ein Barbier flüsterte es in seiner Not einer Weide, aus deren Zweigen sich jemand eine Pfeiflein schnitzte. Und diese Pfeife, ein kleines Musikinstrument, brachte das Geheimnis an den Tag. Das ist das Märchenhafte dieser Geschichte.

Ein (vorhersehbarer) Sieg der Menschlichkeit besteht darin, dass am Ende alle lachen können – auch König Lawra selbst. Und sie verstehen, dass ein körperlicher Makel nichts bedeutet, wenn ein Mensch ansonsten gut und menschlich ist.

Karel Havlíček Borovský hat mit König Lawra eine irische Volkssage bearbeitet; 1950 wurde das Werk von Karel Zeman mit großem Erfolg verfilmt.

Es lesen Brigitte Grunert und Reinhard Heinrich, am 14.11.2016, 18.30 Uhr, Casa Bohemica, Kötitzer Str. 30a.

Eintritt frei.