In Ermangelung einer konkreten politischen Äusserung von links (aus unserem Kreis):
Was mich an PEGIDA wundert
Kolumne zum Dienstag, 16.12. 2014
Fakt 1:
Foto: Der Postillon (Vorsicht Satire!) |
Fakt 2:
Wenn kein aktueller, absolut aufrüttelnder Grund zur Mobilisierung vorlag, dann erklärt sich das PEDIGA-Auftauchen aus dem Nichts nur dann schlüssig, wenn eine organisations-mächtige, finanziell gut ausgerüstete und mit Demonstrationsstrategien wohlvertraute staatliche Organisation der Sache auf die Beine geholfen hat. Soweit nachprüfbar, scheint der Schlüsselmann von PEDRIGA mit dem kriminellen Milieu verwoben zu sein. Mein erster Gedanke: Alle Geheimdienste dieser Welt arbeiten liebend gerne mit mafiösen Strukturen und nutzen Schwerkriminelle oder kriminelle Wechseltäter (vom Oma-Raub bis zur rechtsextremen Gewalttat), um selbst nicht in Erscheinung zu treten. Siehe NSU. Hier hat der Staat mörderische Strukturen finanziell und logistisch unterstützt, gedeckt und versucht noch heute zu verschleiern. Könnten staatliche Organisationen ein Interesse an PEDIGA haben, auch – lassen wir uns bitte nicht täuschen! - wenn alle Politiker der Nation gegen PEDIGA Entrüstung an den Tag legen? Ja, der Staat ist kein Unschuldslamm und nicht an halbreligiöse Werte gebunden, wie zum Beispiel: Du sollst nicht lügen und kein falsch Zeugnis reden.Fakt 3:
Wenn es den PEDIGA-Organisatoren wirklich um „christlich-jüdisch geprägte Abendlandkultur“ (Punkt 13 ihres Positionspapieres), also um Toleranz, Frieden, humanistische Empathie und Gerechtigkeit gehen würde, warum haben sie sich dann nicht den bestehenden Montagsmahnwachen angeschlossen? Geht es vielleicht darum, eine Seite zu mobilisieren, um die andere Seite kaputt zu machen? Wäre das eine mögliche Strategie? Ja, das IST eine sehr wirksame Strategie. Wer hätte daran Interesse? Mein Großvater war als Bereitschaftspolizist in den Jahren 1928 bis 1932 in Köln eingesetzt. Er erzählte mir: „Wir sollten den Rechten den Weg frei machen, und wir sollten den Linken den Weg frei machen. Politische Strategie war, beide aufeinandertreffen zu lassen, damit sie sich schachmatt setzen.“ Ja, das war es dann auch, was die Weimarer Demokratie schachmatt setzte und den Konservativen und schließlich den Nazis das Tor zur Macht öffnete.Fakt 4:
Unsere Geheimdienste sind den amerikanischen Instruktionen unterworfen. Sie sind hörig und funktionieren wie die politischen Verantwortungsträger: Sie sind schlafwandlerisch der überseeischen Übermacht ergeben. Vergessen wir bei allem eines nicht: Die USA sind an einer Destabilisierung GANZ Europas interessiert – politisch-strategisch und (das ist das Hauptziel): ökonomisch. Rechtslastige oder auch rechtsextreme Gruppierungen in Europa kommen den USA gelegen. In der Ukraine wird mit ihnen offen kooperiert und sie werden sogar von den USA bewaffnet. Was hat das mit PEGIDA zu tun? Eine Menge: Bevor eine starke Bevölkerungsschichten übergreifende Friedensbewegung entstehen kann, kann man Deutschland mit PEDIGA-Scheiße vollmüllen. Das wäre eine greifbare Strategie? Diese Strategie GREIFT gerade. Statt dass ich hier darauf hinzuweise, dass die USA IM MOMENT die Ukraine enorm aufrüsten, um einen Krieg gegen das eigene Volk im Osten bis zur totalen Zerstörung führen zu können, beschäftigen wir uns mit PEDIGA. Das, genau das ist der Sinn solcher Strategien. Wirkungsvoll? Wirkungsvoll!Fakt 5:
Die patriotischen PEDIGA-Europäer, wie sie sich nennen, verhalten sich in der Kernfrage, die sie auf die Straße treibt, wie die diktatorischen EU-Kommissare: Sie wollen Flüchtlinge aus Afrika und den Kriegsgebieten des Nahen Ostens hier nicht aufnehmen. Ihre hohlen geschriebenen Worte lauten zwar: „PEDIGA ist FÜR die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten. Das ist Menschenpflicht!“ (Nr. 1 Positionspapier). Aber genau das sagen auch die EU-Häuptlinge, die einen unüberwindbaren Wall rund um Europa gezogen haben und für den Tod von bislang 26.000 Flüchtlingen auf offener See verantwortlich sind.Die Flüchtlinge, die hier ankommen, sind Terror und Krieg entkommen, oft unter Lebensgefahr. Ausgerechnet diesen Menschen gibt PEDIGA in aller Deutlichkeit zu verstehen, dass sie nicht willkommen sind. Aus Sorge vor einer vermeintlichen Islamisierung Deutschlands. Den Demonstranten ist offenbar gleichgültig, dass sie gegen die Opfer der extremistischen US-Weltpolitik protestieren - nicht gegen die Extremisten selbst.
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