Wie Trump das Ende des Kapitalismus vielleicht nicht begreift, aber doch immerhin zu fühlen scheint
von Reinhard Heinrich
Klar. Niemand ist völlig unnütz. Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Aber Trump kann mehr.
Der US-Präsident Donald Trump hat eine Anordnung unterschrieben, die es ehemaligen Beamten der Regierung untersagt, Lobby-Arbeit für andere Staaten zu betreiben. Und zwar für den Rest ihres Lebens. Auch nach ihrem Ausscheiden aus der Politik. Außerdem sieht der Erlass eine fünfjährige Beschränkung für das allgemeine Lobbying gegenüber anderen Interessengruppen vor. Darüber berichtet Associated Press (Primärquelle).Der Redakteur eines in Dresden wohlbekannten Blattes meinte dazu:
(zur sekundären Quelle)
Ein Lobbyverbot für Leute, die schon bei Amtsantritt alle MIlliardäre sind, ist ja auch kein Kunststück.
Ein Hauch marxistischer Bildung lässt dies jedoch in einem differenzierteren Lichte erscheinen:
Gerade die "Milliardäre" aber haben panische Angst, über Nacht zu verarmen - zum Millionär zum Beispiel. Das ist kein Witz.
Mit dem seit Marx bekannten tendenziellen Fall der Profitrate bringen die (natürlich prinzipiell profitabel
angelegten) Milliarden stetig weniger Profite. Das heißt, der nominale Wert ihrer (in Beteiligungen wie Aktien etc.) angelegten Milliarden verlieren auch in den Augen anderer Anleger an (geglaubten!) Gewinnerwartungswert - präzise ausgedrückt im Börsenkurs der Beteiligungen. Und wenn aus einem vermeintlich erfolgreichen Riesenkonzern ein Haufen Schulden wird - dann werden aus Milliarden über Nacht Millionen (ausschlachtbare Restsubstanz => Hedgefonds). Und der Kleinanleger verliert natürlich auch (eingebildeten) Wert - und damit real Verkaufswert seiner Beteiligung, da der Wert des Geldes bekanntlich eine reine Glaubenssache ist..
Besorgte Anleger 1929 vor der New Yorker Börse Foto: AP/Bundeszentrale für politische Bildung |