Samstag, 10. Dezember 2016

Abendland und Morgenland

Eine vorweihnachtliche  Bildungsempfehlung

Hohenems (Vorarlberg, Österreich) zur Flüchtlingsfrage
Foto: R. Heinrich
Zu den wichtigen Büchern des (christlichen) Abendlands gehört ohne Zweifel das Alte Testament.
Darin wird berichtet, wie Asylsuchende aus der Gegend, die heute Syrien heißt - und auch während des Römischen Weltreichs als Syrien bezeichnet wurde ("... als Cyrenius Statthalter in Syrien war ...", Luk. 2.24.2) - nach Ägypten kamen. 

Ursprünglich wollten sie in großer Hungersnot nach einer Missernte im fruchtbaren Ägypten nur Getreide kaufen - letztendlich fanden sie Asyl. "Diese Wirtschaftsflüchtlinge!" Und sie bleiben über mehrere Generationen. Freilich war ihnen das Land Goschen, ein Weidegebiet, zugewiesen, denn: 
Dann sagte Josef zu seinen Brüdern und ihren Familien: "Ich gehe jetzt zum Pharao und werde ihm sagen: 'Die ganze Familie meines Vaters, die im Land Kanaan lebte, ist zu mir gekommen. 32 Die Männer sind Schafhirten, Viehzüchter seit eh und je. Sie haben ihren ganzen Besitz, ihre Schafe, Ziegen und Rinder mitgebracht.' 33 Wenn der Pharao euch dann zu sich rufen lässt und euch nach eurer Tätigkeit fragt, 34 sagt ihm: 'Deine Sklaven sind von Jugend an Viehzüchter gewesen wie unsere Vorfahren.' Dann könnt ihr hier im Land Goschen bleiben. Den Ägyptern sind Kleinviehhirten nämlich ein Gräuel."  (1. Mose 46. 31ff)
Klar, dass den Ackerbauern die Viehherden "ein Gräuel" sind, wenn sie die Saat abfressen. Das ist konkret und das ist nachvollziehbar. Nicht von Belang war die Frage nach eventuellen Göttern.

Und das unterscheidet die damaligen Ägypter von den heutigen "Besorgten", deren geistige Verdunkelung ihnen ein "Abendland" vorgauckelt, das sie im Grunde gar nicht richtig kennen. Aber es wird ihnen mancherorts auf die Sprünge geholfen. Hier - im Bild - in Hohenems, wo auch ein Jüdisches Museum ist. Sicherlich auch so ein "Gräuel" - für die besorgten Abendländler ...

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