Man kann natürlich auch jubeln und gratulieren.
Kritische Betrachtungsweisen hingegen tun weh.
Für alle, die Schmerz ertragen können:
DIE LINKE ist von einer Janusköpfigkeit geprägt, die im deutschen Parteiensystem einmalig ist. In keiner anderen Partei ist der Widerspruch zwischen Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung so groß. In keiner anderen Partei treffen so fundamental unterschiedliche politische Kulturen aufeinander. In keiner anderen Partei gibt es so fundamentale Unterschiede zwischen der Stellung der Landesparteien in den Bundesländern. In keiner anderen Partei ist der Konflikt zwischen politischer Tradition und modernem Anspruch so tiefgreifend. 2011 in Göttingen drohten diese Widersprüche, diese Zwiespältigkeit die Partei auseinanderzureißen. In Magdeburg 2016 ist zwar nicht die Existenz der Partei bedroht, dennoch befindet sich die Partei in einer existentiellen Krise, die natürlich auch Resultat der politischen Großwetterlandschaft, aber eben auch hausgemacht sind. Diese Widersprüche sind ein natürlicher Teil der LINKEN, die man – ob man will oder nicht – nicht auflösen kann. Daher ist entscheidenden, ja geradezu überlebenswichtig, wie man mit diesen Widersprüchen umgeht. Hier gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten: Entweder man lässt die Widersprüche die Partei zerstören oder man versucht die Widersprüche so gut es geht fruchtbar zu machen und auf Basis der (sehr großen) Gemeinsamkeiten zu agieren. Die dritte Möglichkeit ist diejenige, die seit mehreren Jahren in der Partei praktiziert wird: Widersprüche werden unter dem Schleier einer innerparteilichen Postdemokratie begraben und Debatten werden durch eine Vorstandsshow „ersetzt“, die im Wesentlichen aus dem Wiederaufkochen von Folklore, Floskeln, Scheindebatten innerparteilichen „Evergreens“ besteht: „Wir sind die einzigen, die…“, „Keine andere Partei ist…“, „Wir sind die Partei der…“.Hier den ganzen Text (kritisch!) lesen:
Linkes Pankow