Essay und Diskurs DAS KAPITAL (2/6)
Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert - über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie
Von Wolfgang Streeck(Teil 3 am 27.11.16)
Vor
150 Jahren erschien 'Das Kapital' von Karl Marx - eine
Deutschlandfunk-Sendereihe untersucht seine Brauchbarkeit für das
Verständnis unserer Gegenwart. Globalisierung, Automation, Finanzcrash,
Klima, Armutsrevolten, Wachstumsschwäche - die multiple Krise der
Weltwirtschaft, die wir durchleben, nimmt kein Ende. Warnungen über die
explosiv wachsende Ungleichheit und Mutmaßungen über das 'Ende des
Kapitalismus' werden schon längst nicht mehr nur von stehengebliebenen
Sozialisten, sondern unter den Eliten der Weltwirtschaftsgipfel
diskutiert. Grund genug, 'Das Kapital' noch einmal gründlich zu lesen.
Sechs Autoren - Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen - haben
das für den Deutschlandfunk getan. Ausgehend von jeweils einem Kapitel
des Werkes ziehen sie in 'Essay und Diskurs' Linien in die Gegenwart und
denken über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie nach - nicht
marxologisch, nicht akademisch, sondern um ihre Brauchbarkeit zu
untersuchen, und das durchaus subjektiv, essayistisch und mit
Gegenwartsbeobachtungen durchsetzt. Ihren Blick richten sie auf die
politischen Möglichkeiten der Gegenwart, denn darauf, so Marx, kommt es
an: die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern sie zu verändern.
Wolfgang Streeck schreibt über die Geschichte der Arbeit und analysiert
das Verhältnis von Kapitalismus und Gewalt. Er ist Soziologe und
Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in
Köln. Im Frühjahr 2017 folgen zwei weitere Essays in der Sendereihe, die
auch als Buch im Verlag Antje Kunstmann erscheint.
Quelle: Deutschlandfunk